Rundgang – Ros a’ Mhíl

Zeit: 2 – 2¼ Stunde
Entfernung: 8¼km
Steigung: Mittelschwer

Siúlóid Ros a' Mhíl

A. Beginnen Sie Ihren Rundgang an der Kreuzung der Straße, die nach Ros a’ Mhíl Hafen führt. Nehmen Sie die kleine Straße, die den Hügel hinauf, am Fuß des Wassertanks vorbei und durch Baile Láir (das mittlere Dorf) verläuft.

B. Wählen Sie nun die Abzweigung zum Wassertank (800m oder 10min) und folgen Sie der ‘grünen Straße’ südlich den Hügel hinunter, bis Sie zum Martello Turm kommen (600m oder 8min). Die Steine, die ursprünglich zum Bau der Militärstraße benutzt wurden, sind zum Teil noch als Randsteine zu sehen. Gegenüber der Bucht an dem Turm liegt Trá na Boilgeoige, eines der drei Gebiete Irland, in denen noch Echter Meerkohl (Crambe maritima), eine geschützte Art, wächst.

C. Sie kommen nun auf derselben Straße zurück. Wenn Sie nun an der Abzweigung rechts gehen, erreichen Sie die Küste Cuan Fhortail (750m oder 9min). Biegen Sie bei der nächsten Möglichkeit auf der anderen rechts ab. Die ungeteerte Straße verläuft an der Küste entlang und erreicht schließlich eine T-Kreuzung (l.6km oder 20min).

D. Wenn Sie einem kleinen Umweg nicht abgeneigt sind, und den Blick auf den kleinen Hafen und die Ruinen der alten Küstenwachstation genießen möchten, gehen Sie rechts und weiter 500m (6 min). Zurück geht’s dann auf dem gleichen Weg.

E. Falls Sie nicht den Umweg über den Hafen gemacht haben, gehen Sie nun östlich 500m bis zur nächsten T-Kreuzung. Dort gehen Sie nun links.

F. Diese Straße bringt Sie wieder zurück an den Ausgangspunkt (2.4km oder 50min). Blickt man von hieraus auf die steinigen Felder und die Bucht, ist es sich leicht vorzustellen, wie hart es für die Menschen war, der See und der Küste ihren Lebensraum abzugewinnen.

 

Geschichte
England war sich im Krieg gegen Frankreich darüber im Klaren, dass die irische Westküste ein besonders verwundbarer Punkt und günstig fur eine Invasion war. Diese Befürchtungen bewahrheiteten sich, als General Humbert 1789 mit 1000 französischen Soldaten in Killala, Co. Mayo einfiel. Der General wurde zwar besiegt, aber da man wusste, dass das ursprüngliche Ziel der Invasion die Galwayer Bucht war, und da der Krieg gegen die Franzosen 1805 wieder ausbrach, begann man sogenannte Martello Türme (rundes Küstenfort), Befestigungs- und Signaltürme entlang der Küste Irlands und am Shannon zu bauen. Zur Sicherung der Galwayer Bucht wurden in Loop Head, Co. Clare; Inis Oírr und Golam Head in Leitir Mulláin Signaltürme gebaut; Martello Türme entstanden bei Ballyvaughan, Aughinish und Ros a’ Mhíl, an der Casla Bucht.
Der Turm bei Ros a’ Mhíl hat im Gegensatz zu den Türmen in Aughinish und Ballyvaughan, ein ungewöhnliches Profil. Zuerst spitz zulaufend und sich dann nach oben hin wieder erweiternd. In ihm befinden sich ein unterirdischer Wassertank, Geschäfte und erstaunlicherweise Unterkünfte fur 1 Offizier und 30 Soldaten. Er wurde um 1815 erbaut und war bis 1856 besetzt. Der Turm ist immer noch in einem guten Zustand, obwohl einige der Steine von der Festungsmauer entfernt wurden.
Die Küstenwachstation in Baile an tSléibhe wurde zwischen 1860 und 1870 erbaut. Die Küstenwache war dort bis 1922 stationiert, dann wurde sie der neu entstandenen irischen Regierung übergeben. Sie wurde in den ‘Troubles’, d. h. im Bürgerkrieg nieder gebrannt, so dass nur noch die Mauern übrigblieben – nun Heimstatt für Alpenkrähen. Ros a’ Mhíl war lange ein Zwischenhafen für die Húicéirí und Gleoiteogaí, um Torf zu den Aran Islands und ins County Clare, sowie Waren von Galway zu transportieren. Der alte Kai wurde 1877 gebaut und in den 1970igern vergrößert und modernisiert. Er ist heute dafür bekannt, ein großer Fischereihafen zu sein.
Die ursprüngliche Bedeutung des Namens Ros a’ Mhíl ging verloren. ‘Ros’ bedeutet, eine Landzunge, die in das Meer hineinragt, aber ‘Mhíl’ hat mehrere Bedeutungen. Es kann nach einem Hügel, nach einem Wal oder aber auch nach ‘Mhíchíl”, d. h. Micheál Ó Conaire, der dort gelebt haben soll benannt sein. Das Casla Haus am Fluss, dass in der Nähe der Kreuzung, die hinunter zum Ros a’ Mhíl Hafen führt, wurde von Joseph lsmay erbaut. Es wird erzählt dass er in Frauenkleidern von der Titanic geflohen war und baute dieses Haus um sich vor der Offentlichkeit zu verstecken.
1885 wurde an der Stelle, wo heute das Gemeindehaus ist, eine Schule errichtet und eine neue Schule wurde 1969 gebaut. Erstaunlicherweise gab es bis 1937 keine Kirche, so dass die Gottesdienste in einem der örtlichen Häuser abgehalten werden mussten.
Wenn man dann von dem Hügel in Richtung der Meerebucht schaut, lohnt es sich, die zahllosen alten Steinwälle zu betrachten, die früher die Häuser und Felder umgaben. Heute erinnern sie daran, wie sehr sich die Gegend seit der Landung der englishchen Soldaten von einem vom Ackerbau abhängigen Gebiet zu einem geschaftigten See – und Fischereihafen gewandelt hat.